04.07.2016 Erster Alleinflug im Rahmen der Motorflug-Ausbildung

Wir gratulieren unserem Mitglied Hartmut Samulewisch zu seinem ersten erfolgreichen Alleinflug am 04.07.2016 im Rahmen seiner Motorflug-Ausbildung!

 

Hartmut Samulewisch wurde betreut von Matthias Müller (Fluglehrer), Maria End (Checkflug) und Andreas Hofmann (Ausbildungsleiter).

 

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Hier die persönlichen Eindrücke von Hartmut Samulewisch:

 

 

Seit einiger Zeit hatte ich ein besseres Gespür für das Abfangen des Fliegers in den letzten Sekunden vor dem Aufsetzen. Die Landungen gelangen mir spürbar sanfter. Ganz zur Freude meines Fluglehrers Matthias und seiner Bandscheiben, wie er mir freudig zu versehen gab.

 

Während der zuletzt absolvierten Schulungsflüge wiederholte ich neben den gewohnten Platzrunden weitere Verfahren, deren Beherrschung für den Alleinflug wichtig waren. Die regelmäßigen Flugstunden zeigten Wirkung, denn mein Fluglehrer hatte meist wenig zu korrigieren und kommentierte nur noch selten. Ich spürte, dass es langsam Ernst wurde und er mich auf den Alleinflug vorbereitete.

 

Die Gewissheit folgte, als Matthias mir offenbarte, dass beim nächsten Mal nicht er, sondern ein zweiter Fluglehrer ein paar Platzrunden mit mir drehen würde. Aha, dachte ich, jetzt war es soweit.

 

Als der Tag gekommen war, bestätigte Matthias mir am Morgen den Flug mit Maria als zweite Fluglehrerin. Zudem hatte sich auch Andreas angekündigt, um sich als Ausbildungsleiter selbst einen Eindruck zu verschaffen.

 

Auf der Fahrt zum Flugplatz sah ich von Westen eine bedenklich dunkle Wolkenfront in Richtung Startplatz ziehen. Das Wetter meinte es allerdings gut mit mir, da die Wetterbedingungen Platzrunden zuließen.

 

Ich war noch vor dem Fluglehrer auf dem Flugplatz, übernahm die Maschine zum anstehenden Schulungsflug und führte die Vorflugkontrolle durch. Alles in Ordnung. Der Flieger stand jetzt vor der Halle und war fertig zum Einsteigen. Mittlerweile traf mein Fluglehrer ein und sah aus, als könne er kein Wässerchen trüben. Gemeinsam warteten wir auf Maria und Andreas. Als auch sie eintrafen, ging es nach kurzer Abstimmung endlich los.

 

Gemeinsam mit Maria flog ich die vereinbarten drei Platzrunden mit Touch and Go. Meine Anspannung am Steuerhorn war deutlich zu spüren. Folglich zählten die drei Landungen auch nicht zu den Besten meiner Flugschülerkarriere. Ich fragte mich, ob Matthias gerade im Boden versank? Das war zum Glück nicht der Fall, denn er stand nach unsere Rückkehr noch an Ort und Stelle.

 

Als das Debriefing beendet war, stieg Maria aus und erteilte mir den Flugauftrag für drei weitere Platzrunden, nun ohne Fluglehrer. Sie traute mir den Alleinflug also zu. Der Auswirkung bewusst, schaute ich noch einmal zu Matthias und Andreas, ob von deren Seite noch Einwände zu erwarten waren. Dem war nicht so. Auf diesen Moment wartet jeder Flugschüler. Ein großer Meilenstein und ein einmaliges Erlebnis für mich ebenso wie für Matthias. Auch für ihn war es das erste Mal sein, dass er einen seiner Flugschüler auf den ersten Soloflug schickte.

 

Ab jetzt hing alles von mir ab. Ich begann die Checkliste abzuarbeiten, Triebwerk an und Einleitungsanruf "WORMS INFO D E I H I". Nachdem ich dem Tower meine Absichten kundgetan hatte, rollte ich zum Rollhalt Piste 06. Anschließend Triebwerkscheck und aufrollen auf die Piste. Ein letztes Prüfen der Instrumente. Dann gab ich Vollgas, löste die Bremsen und los ging es. Die Maschine beschleunigte und hob ab. Im Steigflug bemerkte ich den ersten Unterschied. Die Maschine stieg deutlich flotter, wenn man alleine flog. Noch vor dem Eindrehen in den Querabflug erreichte ich die Platzrundenhöhe und konnte in den Geradeausflug übergehen. Den Kurs sowie die Flughöhe ein wenig korrigieren und die Maschine trimmen.

 

Puh … jetzt erst einmal durchatmen. Im Gegenanflug hatte ich ein paar Sekunden, um den Augenblick auf mich wirken zulassen. Mein Kontrollblick zur Piste schweifte über den leeren rechten Sitz. Und ja, ich saß tatsächlich alleine im Flieger. Ich genoss diesen Augenblick. Aber irgendwann geht jeder Gegenanflug zu Ende, und ich konzentrierte mich erneut auf die Platzrunde.

 

Die erste Landung war beinahe vorbildlich. Dafür besaß die zweite noch Optimierungspotential. Die Abschlusslandung machte Alles wieder wett. Ich hatte es geschafft. Schade, dass es schon vorbei war, dachte ich mir beim Abrollen von der Piste. Am liebsten wäre ich wieder aufgerollt und zur nächsten Platzrunde aufgebrochen. Es war ein unbeschreibliches Gefühl, das allererste Mal alleine zu fliegen.

 

Zurück vor der Halle angekommen wurde ich von Maria, Andreas und Matthias zum ersten Soloflug beglückwünscht und der einmalige Augenblick auf Fotos gebannt.