Werner Bien - Bestandene LAPL(A) Prüfung

Juli 2023 - Werner Bien hat seine Prüfung zum Privatpiloten LAPL(A) bestenden. Herzlichen Glückwunsch dazu und allzeit gute Landungen! Hier sein Bericht:

 

Prüfung LAPL(A), 06.07.2023 - Prüfling : Werner Bien - Prüfer: Otto U.

 

Nach einem stressigen Berufsleben, durfte ich im Jahr 2021 im Alter von 61 Jahren in den sogenannte passiven Teil der Altersteilzeit gehen. Da ich schon immer einen Hang zur Fliegerei hatte, ich verbrachte in Laufe meiner beruflichen Karriere 10 Jahre in der Airport Security am Frankfurter Flughafen, danach lebte ich die Faszination des Fliegens mit einer Fülle von unzähligen Dienstreisen über den kompletten Kontinent aus.

    

Bien 2Nun wollte ich die gewonnene Freizeit nutzen und einen meiner Lebensträume vollenden und das selbstständige Fliegen erlernen. In einer Flugschule nahm ich am theoretischen Unterricht teil und durfte am 17.10.2021 meinen ersten Flug mit einen Fluglehrer durchführen.

 

Nachdem ich im April 2022 die theoretische Prüfung mit Erfolg ablegte, wechselte ich von der Flugschule zu dem Verein für Luftfahrt nach Egelsbach. Leider hatte mir der Wechsel, nicht den erhofften Erfolg gebracht, meine Schwäche in den Griff zu bekommen. Ich hatte die berühmte letzte Sekunde vor dem Aufsetzen nicht im Griff!!! Auch musste ich für eine Trainingsstunde die reine Fahrzeit (einfach von Mannheim nach Egelsbach) von bis 45 Minuten einrechnen, daher suchte ich einen Flugverein in der Nähe meines Wohnortes und fand im Internet, den Wormser Luftsportverein.

 

Ich schrieb an den 1. Vorstand Georg Ofenloch ob es eine Möglichkeit gibt, mit ihm über mein Problem sprechen zu können. Schon am nächsten Tag (Sonntag, den 12.11.2022) hatte ich einen Termin mit Georg und nach einigen Minuten später auch ein Telefongespräch mit Andreas Hofmann. Im Gespräch mit Andreas verabredeten wir die erste Trainingsstunde.

 

Am 15.11.2022 hatte ich meinen ersten Flug mit Andreas und er konnte mir sofort das Problem meine Landeschwäche erklären.

 

Nach ein paar Trainingsstunden und etliche Landungen später, konnte ich auch die letzte Sekunde managen und führte danach die Landungen durch, die ich mir immer erträumt hatte.

 

Im Januar 2023 ging der gute Andreas für ein paar Monate nach Brasilien und übergab mich, mit der Empfehlung für meinen ersten Soloflug, an den nächsten hervorragenden Fluglehrer des Wormser Luftsportverein, an Matthias Müller. Matthias machte einige Übungsflüge mit mir und feilte noch an den letzten Kanten meiner Landungen. Mit dieser perfekten Vorbereitung durfte ich am 11.02.2023 meinen ersten Soloflug (3x Platzrunde) durchführen. Nun ging es noch darum die Außenlandungen, Notlandungen und Ziellandungen zu perfektionieren.

 

Am 02.05.2023 ging das Training wieder mit Andreas weiter und nach einigen Soloflügen führte ich am 26.05.2023 den geforderten 80NM Solo-Flug nach Reichelsheim durch.

 

Bien 3 cropDen nächsten Meilenstein hatte ich am 13.06.2023, ich flog mit Andreas nach Koblenz und wir gönnten uns beim dortigen Flughafen Restaurant Delphi einen leckeren Kaffee. Beim gemütlichen Kaffeekränzchen fragte mich Andreas ob ich nicht die praktische Prüfung machen möchte. Da ich schon alle Punkte im Lehrplan bestanden hatte, konnte ich mich nicht rausreden und stimmte einer Anmeldung zur Prüfung zu. Zurück in Worms, füllte Andreas sofort alle notwendige Formulare für die Anmeldung zur praktischen Prüfung aus und ich unterschrieb diese.

 

Am 30.06.2023 erhielt ich das Email vom LBM Rheinland Pfalz mit dem Namen und der Erreichbarkeit meines Prüfers. Noch am gleichen Abend telefonierte ich mit ihm und wir legten den 04.07.2023 als Prüfungstermin fest. Leider machte am 04.07. das Wetter nicht mit und wir mussten den Termin auf den 06.07.2023 um 13:00 Uhr verschieben.

 

Am 06.07.2023 passte das Wetter und wir begannen pünktlich um 13:00 Uhr mit dem Check der notwendigen Unterlagen (Personalausweis, Medical, Flugbuch,...).

 

Dann ging es sehr detailliert in die Flugplanung. Spritberechnung, Start- und Landestrecken bei verschiedenen Druckhöhen, genaue Strecke auf der Karte, die Lufträume erklären, NOTAMS, METARS, TAFS, verschiedene Karten des Wetterberichtes. Das Flughandbuch der Aquila A210 erläutern und die verschiedenen Diagramme interpretieren.

 

Gegen 13:45 Uhr sind wir zur Maschine. Hier wollte der Prüfer verschiedenen Teile am Flieger wie z.B. Antennen (VOR/Funk/ADF), Motor (Anzahl der Zylinder, Kühlung, PS), wo sich die Tankbelüftung befindet, Pitot-Rohr und Drucksensor für den statischen Druck erklärt bekommen. Nach dem Check des Fliegers (D-EQCC) und der Abarbeitung der Checkliste rollten wir zur Piste 24.

Dann endlich um 14:07 Uhr Abflug über die Piste 24, Richtung Mainz. In Mainz angekommen, rollten wir raus und hielten zum Bezahlen (aerops)  an der Abstellfläche. Dabei fragte er mich wie ich den Flug bisher empfunden hatte und was ich noch besser machen könnte.

 

Nach dem Start in Mainz, ging es an der A61/A63 (mit Erläuterung des Flugplanes, wo wir uns gerade befanden) entlang und dann kurz vor Worms Richtung Bürstadt und Lorsch. Nun begannen die Airworkthemen: Clean Stall, Full Flap Stall, 360Grad Kurven (rechts/links) mit 30 und 45 Grad. Nun wurde in etwa 2200 ft das Gas herausgenommen und ich sollte eine Notlandeübung simulieren.

Ich konnte kurz vorher den Flugplatz von Oppenheim ausmachen und nutze die Gelegenheit um dort eine perfekte Notlandeübung ausführen.

 

Nun sind wir nach dem Durchstarten nach Worms, um dort eine Ziellandeübung (konnte erfreulicherweise direkt auf der Schwelle der Piste 24 landen), durchzuführen. Nach dem Durchstarten, ab in die Platzrunde und einen Anflug ohne Klappen durchführen, den ich zuerst durch zu hohen Anflug vergeigt habe. Ein Durchstartmanöver fand er als selbstständige Entscheidung gut. Zweiter Anflug ohne Klappen hat gut funktioniert, was auch mit Lob und Anerkennung quittierte wurde.

 

Beim Abstellen des Fliegers um 16:36 Uhr, hatte ich noch ein mulmiges Gefühl, ob ich die Prüfung bestanden hatte, denn der Prüfer stieg wortlos aus und ging zum Günther End der vor der Halle 1 Stand und auf das i.O. Zeichen seines Flugschüler wartete. Nachdem ich den Flieger an den nächsten Flugschüler übergeben hatte, ging ich zu den zwei Herren. Diese gratulierten mir zur bestanden Prüfung. Ich konnte es aber erst glauben, als ich nach dem Ausfüllen der Prüfungsunterlagen unterschreiben durfte.

 

Ich kann mich nur bei allen bedanken (insbesondere bei Andreas und Matthias) die mich bis zu dem Ziel der bestanden Prüfung führten.

 

Werner Bien